Oft haben wir das Gefühl, Berufung wäre ein fixer Plan, den Gott sich für unser Leben ausgedacht hat. Diesen Plan würde er aber geheim halten und wenn wir „falsch raten“, werden wir unglücklich und er enttäuscht sein. 

Als ich den Songtext geschrieben habe, war ich mitten in meinem „Postulat“, einem Jahr, in dem ich bei den Gottgeweihten Frauen des Regnum Christi leben durfte, um zu prüfen, ob dort möglicherweise ein Weg auf mich wartet, den Jesus und ich uns für mein Leben wünschen.

Immer wieder empfand ich diesen Druck, dem Ruf Jesu irgendwie entsprechen zu müssen, seine Liebe irgendwie verdienen zu müssen oder noch schlimmer: Ich hatte Angst, falsch abzubiegen und dann für immer ohne ihn gehen zu müssen. 
Als ich einmal wirklich enttäuscht von mir war und irgendwie fand, ich sei für die Nachfolge Christi wirklich vollkommen ungeeignet, habe ich gebetet und musste ganz plötzlich laut lachen: Jesus kennt mich doch besser, als ich mich selbst. Er weiß schon, auf was er sich eingelassen hat, als er mich gerufen hat. Er hat meine Schwäche längst mit einberechnet. Ihm macht mein Fallen und Zögern gar nichts aus. Selbst mein „Nein“ würde ihm nichts ausmachen. Natürlich hat er eine wunderschöne Sehnsucht für mein Leben, aber insgesamt ist unser Weg mit Gott vielleicht eher ein Tanz als ein soldatischer Marsch. Er möchte uns gerne liebevoll führen, um etwas Wunderschönes zu schaffen. Wichtiger als jedes Ziel ist ihm dabei aber die Nähe zu uns! Und wenn wir einmal an seiner Stelle die Führung übernehmen und ordentlich „auf die Schnauze fallen“, macht das gar nichts. Immer wieder wird er uns seine Hand reichen, uns in den Arm nehmen und anbieten, uns erneut von ihm führen zu lassen. Jesus wünscht sich kein verkrampftes „Ja“, das es ihm und der Welt recht machen will und muss. Er sehnt sich nach dem „Ja“ eines freien Kindes, das sich ganz und gar vor und nach jeder Leistung geliebt weiß. Er sehnt sich nach dem “Ja” eines Kindes, das weiß, dass mit dem Vater nichts unmöglich und alles wertvoll ist. 

Maria Boeselager

LYRICS

You knew

Verse 1
Lord you knew how selfish I can be.
Lord you knew – when you called me.
Lord you knew how fragile my faith can be.
Lord you knew – when you called me.

Chorus
And while I desperately, desperately try to fly.
You want to carry me, carry me high.
While I march like a soldier, like a soldier ready to fight,
You want to dance and hold me tight.

Verse 2
Lord, you knew how frightened I would be.
Lord you knew – when you called me.
Lord you knew how wounded I would be.
Lord you new – when you called me.

Bridge
Lord, you know all of my needs,
You know what I‘m meant to be,
So do with me, as you please.

Lyrics: Maria Boeselager, Musik: Patrick Jarosch