Für mich war von Anfang an klar, dass ich an diesem Wettbewerb teilnehmen wollte. Ich arbeitete an einem Song, den ich vor ein paar Jahren komponierte. In dem geht es um meinen Glauben, dass Gott mich zum Leben beruft. Der Song wollte aber einfach nicht ganz so werden wie ich es wollte. Er kam so "hingebogen" daher. Also nahm ich ihn bis heute nicht auf.
Heute ist der 24. Juni 2024. Genau vor einem Jahr, verstarb mein Bruder mit 39 Jahren an einem Unfall. Mitte Mai in diesem Jahr, hätten wir mit ihm seinen 40. Geburtstag gefeiert. Doch unsere Pläne war nicht der Plan unseres Schöpfers. Sein Geburtstag und nun der 1. Jahrestag, sorgten dafür, dass sich das Trauertuch nochmals über mich legte. In dieser Ohnmacht der Trauer war es mir ein Geschenk, selbstwirksam werden zu können und das, was in mir so wühlte, in Text und Melodie auszudrücken. So entstand nun der eingereichte Titel: "Hadr nurnu wellä sägä"
Nun ja, beim Überarbeiten des zuvor ausgewählten Songs – in dem es um die Berufung zum Leben geht – kam mir wahrhaftig das Leben dazwischen. Das Herz wollte mit anderen Worten und Tönen erzählen als geplant. Also habe ich mich heute spontan dazu entschieden, dass ich – am Todestag meines Bruders – dieses Lied einreiche. Seine Berufung war es, uns voraus zu gehen. Meine Berufung ist es, mein Leben mit allen Facetten dies es uns bitetet weiter zu leben.
Zur Aufnahme: Heute Mittag packte ich eine Kerze in die Tasche und schulterte meine Gitarre. Ich fuhr zur Unfallstelle. Dort entzündete ich im Gendenken an meinen Bruder die Kerze und spielte für ihn dieses Lied. Die Aufnahme ist völlig spontan und war zu diesem Zeitpunkt keineswegs für den Vocation Music Award geplant. Aber wie oben schon angedeutet: Wenn das Leben ruft, dann können sich Pläne ändern.